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SOLOsNO!

Lebend hat man sie mitgenommen, lebend wollen wir sie zurück!

 

Als ihre Eltern verhaftet wurden, blieben die Kinder, aktuell über 75.000, ohne jegliche Information über ihre Eltern zurück. Sie kommen bei Verwandten oder Bekannten unter oder bleiben schlicht allein zuhause. All das hinterlässt Spuren, wirkt sich auf die emotionale sowie psychosoziale Verfassung aus, erzeugt Traumata. Selbst 12-Jährige sind unter den Gefangenen. Es sollen mindestens 5.600 sein. Ihnen drohen vieljährige Haftstrafen. 

Auch in den Gemeinden am Bajo Lempa de Jiquilísco, einer der ärmsten Regionen des Landes, sind Kinder Opfer der Repression. Wann und ob sie ihre Eltern wiedersehen werden, ist ungewiss. Und: In vielen Fällen fehlt zudem mit der Mutter und/ oder Dem Vater das (auch zuvor oft knappe) Einkommen.

 

Insgesamt wurden seit der Verhängung des Ausnahmezustands in 24 Gemeinden der Bezirke Jiquilísco und Puerto de Triunfo mehr als 100 Inhaftierungen von unschuldigen Personen dokumentiert. Kirchliche Vertreter*innen gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl etwa dreimal so hoch ist. Die wachsende Angst vor staatlicher Repression allerdings erschwert die Kommunikation. Bis April 2023 wurden 74 Kinder aus 53 Familien dokumentiert. Das Jüngste 4 Monate alt.

 

Aus dem Bericht einer nach 8 Monaten aus dem Gefängnis freigelassenen Mutter

Ihr Mann wurde einige Tage vor ihr festgenommen und ist weiterhin inhaftiert. Die Kinder blieben bei der Festnahme der Mutter alleine zurück - das Jüngste war 4 Monate alt

 

Zusammen mit unseren Partnerorganisationen unterstützten wir in der Region des Bajo Lempa de Jiquilísco und in Chalatenango zwei Projekte zum physischen und psychischen Schutz von Kindern, die Opfer der Diktatur und des Ausnahmezustandes in El Salvador geworden sind. Die Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen beider Projekte leisten Krisenintervention und bieten psychologische Hilfen für die traumatisierten Kinder und ihre Familien, unterstützen aber in besonders schwerwiegenden Fällen auch mit Lebensmitteln. Der aufsuchenden Sozialarbeit komt hierbei eine gewichtige Rolle zu. Einerseits, weil Angehörige weitere Repressionen seitens Militär und Polizei befürchten. Andererseits, weil viele Gemeinden vergleichsweise sehr abgelegen sind.

 

Zu den Aufgaben der Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen gehören

  • Akutbetreuung von Kindern unmittelbar nach der Inhaftierung eines oder beider Elternteile - insbesondere Schutz vor sexuellem Missbrauch und gewaltsamen Verschwinden-lassen, sowie psychologische Unterstützung für zurückgebliebene Elternteile

  • Verbleib oder Unterbringung und Betreuung unbegleiteter Kinder - wenn möglich - in der Herkunftsgemeinde und ambulante Begleitung durch die Projektmitarbeiterinnen

  • Akutversorgung und längerfristige Begleitung von Kindern nach deren Haftentlassung und Hilfe bei haftbedingten Traumata und Erkrankungen

  • Unterstützung in wirtschaftlich besonders schwierigen Situationen mit Lebensmitteln

  • Dokumentation


Niemand wird allein gelassen - unterstützen Sie jetzt das Projekt SOLOsNO!

 

  


Unsere Partner in El Salvador

  • Asociación Intercomunal de Comunidades Unidas para el Desarollo Económico y Social del Bajo Lempa - ACUDESBAL1

  • Comité de Familias Víctimas del Régimen de Exepción de El Salvador2 

  • Comunidades Eclesiales de Base Bajo Lempa3

 

Finanziell unterstützen

 

 

1Interkommunaler Verband der vereinigten Gemeinden zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Bajo Lempa

2Komitee der Opfer des Ausnahmezustandes in El Salvador

3Kirchliche Basisgemeinden Bajo Lempa

Wechselbanner II

"Die Unterentwicklung ist keine Phase der Entwicklung, sondern ihre Folge. Die Unterentwicklung in Lateinamerika ist die Folge der Entwicklung anderer, die sie weiterhin fördert."

Eduardo Galeano (1940-2015, Montevideo / Uruguay)

Die offenen Adern Lateinamerikas im Vorwort zur 8. Ausgabe, 1980