Projekt Wald
Seit 2016 unterstützen wir in El Salvador aktiv den Schutz und das ökologische Management der Wälder und seiner massiv von Erosion bedrohten Böden. Auslöser war die Borkenkäfer-Kalamität in den Koniferen- und Mischwäldern im Norden El Salvadors. Diese Wälder spielen eine entscheidende Rolle als Filter und Speicher des Wassers für das Quellgebiet des Río Lempa, das mehr als die Hälfte des nationalen Territoriums versorgt. Gemeinsam mit dem damaligen salvadorianischen Landwirtschafts- und dem Umweltministerium organisierten wir - unterstützt von der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald - eine Exkursion bayerischer Wissenschaftler*innen zur Borkenkäferproblematik in den Kiefernwäldern El Salvadors (Sie möchten mehr wissen? Hier geht`s zum Video). Zu den Erfolgen gehörte auch der sofortige Stopp für Insektizide in der staatlichen Borkenkäferbekämpfung.
Aus der von uns begleiteten Partnerschaft zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem salvadorianischen Nationalpark Montecristo resultierten vielfältige Initiativen, u.a.: Umweltbildung, Forschung, nachhaltiger Tourismus, mehrere deutsch-salvadorianische Schul- und Gemeindepartnerschaften, nicht nur im Nationalpark Montecristo sondern auch nahe anderer Schutzgebiete.
Die Nationalparkpartnerschaft selbst wurde wegen des politischen Rechtsruck in der Regierung El Salvadors seitens der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald beendet.
Einer unserer Partner - ebenfalls der bayerisch-salvadorianischen Kooperation entsprungen - ist die landesweite Organisation der salvadorianischen Ranger*innen 'AGES' (Asociacion de Guardarecursos El Salvador).
Der Schutz der biologischen Vielfalt bedeutet auch, sich mit Plünderung, Abholzung, Jagd und illegalem Handel mit Wildtierarten auseinanderzusetzen, von denen viele stark gefährdet und vom Aussterben bedroht sind."
Fredi Arnoldo Magaña Duarte, Vizepräsident von AGES, El Salvador
Das Land mit der höchsten Besiedlungsdichte Mittelamerikas verfügt vergleichsweise über nur noch geringe und damit um so wertvollere Waldflächen. Die Sorge um das Schwinden der Wälder und in Folge um ein Versiegen von Trinkwasserquellen ist groß. Die Regierung der FMLN (2009-2019) und insbesondere Präsident Salvador Sánchez Cerén fühlten sich dem Schutz der Wälder - auch als Erbe der indigenen Völker - ausdrücklich verpflichtet. Unter dem Regime von Nayib Bukele wird El Salvadors Natur - anders als es die wortgeschmeidige Internetpräsenz des Umweltministeriums glauben machen will - ausverkauft. Ein offensichtlich bestens funktionierendes und skrupelloses Zusammenspiel von Behörden und Privatwirtschaft kreiert Megaprojekte wie "Cancun II", geplant als zweitgrößtes Tourismuszentrum Lateinamerikas. Oder auch den neuen Super-Flughafen im Süden. Die dafür zu zerstörenden Mangrovenwälder an der Pazifikküste zählen zu den ältesten Mittelamerikas, die bedrohten Strände zu den wenigen Landeplätzen der hier ihre Euer ablegenden seltenen Karettschildkröte.
An traurigen Beispielen mangelt es landesweit nicht.
Wir fördern die Umweltbildung mit Kindern, einen nachhaltigen und damit auch ökologisch orientierten gemeindlichen Tourismus, die Organisation und Ausstattung von Ranger*innen und die Stabilisierung von Schutzgebieten.
El Salvadors Wald braucht gute Freunde - stehen Sie mit uns an seiner Seite.